Ankunft
Wie schnell die Zeit vergeht. Heute ist der letzte Stadtradeln Tag in Emden und drei Wochen sind vorbei. Gleichzeitig bedeutet das für Michael und mich, dass wir morgen bereits wieder eine Woche in Ostfriesland sind.
Am Sonntag, den 18.09.2022, sind wir nach genau 100 Tagen von unserer Nordeuropa-Tour wiedergekommen. Wir sind in 100 Tagen über Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen gefahren. Haben so manche Berge erklommen und Tunnel durchrollt. Wir sind durch Wälder und über Freiflächen gefahren. Wir haben Rentiere und Elche gesehen, wurden von Hofhunden angegriffen und haben ruhige Abende am Strand verbracht.
Es ist so viel passiert, dass sich die drei Monate wie ein halbes Leben anfühlen. Letzten Sonntag, Tag 1 der dritten Stadtradel-Woche, war unser letzter Tag dieses großartigen Abenteuers. Nach 8.445,47 km und 62.819 Höhenmetern sind wir wieder zu Hause. Der Tag startete in Nordenham bei Tante Renate. Tante Renate nahm uns bereits in der ersten Nacht auf und nun in der Letzten. Am Morgen schien zunächst kräftig die Sonne, doch als wir unser Frühstück beendeten fing es heftig an zu Regnen. Wir hatten zunächst jedoch viel Glück. Der ein oder andere Schauer erwischte uns zwar, häufig zogen die tiefen Regenwolken jedoch an uns vorbei. Auch hatten wir zu Beginn noch einige Häuser und kleine Wäldchen, die uns vor dem kräftigen Westwind schützten.
Als wir nach einer Mittagspause jedoch in Ostfriesland ankamen erwischte uns der Wind für einige Kilometer frontal von vorne. In Schlangenlinien fuhren wir der Ems entgegen. Als hätte jemand eine letzte Prüfung für uns bereitgehalten, wurden wir kurz vor Emden noch einmal richtig nass. Am Stadtschild entspannte sich die Situation zum Glück. Die Wolken zogen auf und durch die Häuser war der Wind kaum noch zu spüren.
Zuhause angekommen fühlte sich die gesamte Situation einfach nur kurios an. Waren wir wirklich weg oder haben wir unsere Erlebnisse nur geträumt? Erschöpft, glücklich und noch immer nicht ganz sicher, ob wir alles wirklich erlebt haben, schliefen wir an unserem Tag 100 mit den Gedanken an Gletscher, Städte, Rentiere, Füchse, Elche und vor allem all die tollen Begegnungen ein. Die nächsten zwei Tage machten wir dann eine kleine Radel-Pause. Mehr als zum Café und zur nächsten Eisdiele wollten wir unseren Knien nicht antun.
Am Mittwoch hingegen fuhren wir 40 km nach Norden. Wir verbrachten einen tollen Tag in der Seehundstation und genossen unseren kleinen Heimaturlaub, bevor es Freitag erneut zurück nach Emden ging. Nun ist unsere Tour sowie das Stadtradeln 2022 beendet und für uns bedeutet das in den Alltag zurückzufinden.
Wer mehr von unserer Radreise lesen möchte: www.drahteselzeit.de